Neues Antriebskonzept inkl. Steuerungstechnik
Funktionalität
Beim Kunden laufen Rundtaktmaschinen verkettet in einer gesamten Produktionslinie. Dabei werden die verschiedenen Komponenten der ersten Rundtaktmaschine zugeführt. Auf dem Rundläufer werden über verschiedene Bearbeitungsstationen die Komponenten bearbeitet und zusammengesetzt. Am Übergabepunkt des Rundläufers übernimmt ein servo-pneumatisches Handling das zusammengesetzte Produkt und übergibt die Teile an eine zweite synchron laufende Rundtaktmaschine. Auf der zweiten Rundtaktmaschine sind wieder verschiedene Bearbeitungsstationen, welche das Produkt je nach Konfiguration veredeln. Auf der Übergabeposition dieses Rundläufer nimmt wieder ein servo-pneumatisches Handling das fertige Produkt und legt die Teile auf einem Lineartransfer positionsgenau ab. Auf dem Lineartransfer befinden sich noch verschiedene Messsysteme inkl. IO/NIO-Schleuse zum sortieren von Gut- und Schlechtstücken. Bisher läuft ein großes Schrittgetriebe, welches die kontinuierliche Drehbewegung eines Asynchronmotors in eine intermittierende Drehbewegung umsetzt, das heißt zwischen den einzelnen Schritten steht der Getriebeausgang still, bis der nächste Schritt beginnt. Beide Rundläufer sind über mechanische Antriebswellen gekoppelt verbunden und laufen so mechanisch synchron zueinander.
Optimierung und Retrofit
Neue Prozessanforderungen und Änderungen am Produkt erfordern ein flexibleres Bewegungsprofil beider Rundläufer. Daher wird die mechanische Synchronität aufgelöst, beide Rundläufer separat servoelektrisch angebtrieben und softwareseitig eine Synchronität eingestellt. Als synchrone Basis aller servoelektrischen Bewegungen (Bearbeitungsstationen, Handlingstationen und Rundläufer) wird eine virtuelle Leitachse (VLA) integriert, welche flexibel am HMI adaptiert werden kann. Auf diese VLA werden alle Bewegungen synchron aufgeschaltet als Folgeachsen. Dadurch wird ein Kurvengleichlauf im Mehrachs-System erreicht. Die Leitachse und jede einzelne Folgeachse kann nun spezifisch angepasst werden und der Betrieber kann flexibel auf die aktuellen und zukünftigen Prozessanforderungen reagieren.